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Der Zwerg Nase. Teil 22

"порядочно" - "anständig"
"кланяться" - "sich verbeugen"
"отыскивать" - "hervorsuchen"
"беречь" - "schonen"
"облако" - "die Wolke"
"дым" - "der Rauch"
"укутывать" - "einhüllen"
"звучать" - "hallen"
"кушанье" - "das Gericht"
"приводить" - "anführen"
"возбуждать" - "erwecken"
"страстное желание" - "die Sehnsucht"
"непроизвольно" - "unwillkürlich"
"удовлетворение" - "die Zufriedenheit"
"представлять" - "vorstellen"
"приветствовать" - "begrüßen"
"расставание" - "das Scheiden"
"возражать" - "entgegnen"
"подавать на стол" - "vorsetzen"
"радостный" - "vergnügt"
"позор" - "die Schande"

Der Zwerg Nase. Wilhelm Hauff. Teil 22

So sprach der Herzog! Der Zwerg aber sagte, indem er sich anständig verbeugte: "Es sei, wie du sagst, o Herr! So es Gott der gefällt (С Божьей помощью), werde ich alles so machen, daß es diesem Fürsten der Wohlschmecker (явство) wohlgefällt."

Der kleine Koch suchte nun seine ganze Kunst hervor. Er schonte die Schätze seines Herrn nicht, noch weniger aber sich selbst. Denn man sah ihn den ganzen Tag in eine Wolke von Rauch und Feuer eingehüllt, und seine Stimme hallte beständig durch das Gewölbe (свод) der Küche; denn er befahl als Herrscher den Küchenjungen und niederen Köchen. Herr! Ich könnte es machen wie die Kameltreiber (как погонщики верблюдов) von Aleppo, wenn sie in ihren Geschichten, die sie den Reisenden erzählen, die Menschen herrlich speisen lassen. Sie führen eine ganze Stunde lang alle die Gerichte an, die aufgetragen worden sind (были поданы на стол), und erwecken dadurch große Sehnsucht und noch größeren Hunger in ihren Zuhörern, so daß diese unwillkürlich die Vorräte öffnen und eine Mahlzeit halten und den Kameltreibern reichlich mitteilen; doch ich nicht also.

Der fremde Fürst war schon vierzehn Tage beim Herzog und lebte herrlich und in Freuden. Sie speisten des Tages nicht weniger als fünfmal, und der Herzog war zufrieden mit der Kunst des Zwerges; denn er sah Zufriedenheit auf der Stirne seines Gastes. Am fünfzehnten Tage aber begab es sich, daß der Herzog den Zwerg zur Tafel rufen ließ, ihn seinem Gast, dem Fürsten, vorstellte und diesen fragte, wie er mit dem Zwerg zufrieden sei.

"Du bist ein wunderbarer Koch", antwortete der fremde Fürst, "und weißt, was anständig essen heißt. Du hast in der ganzen Zeit, da ich hier bin, nicht eine einzige Speise wiederholt und alles trefflich zubereitet. Aber sage mir doch, warum bringst du so lange nicht die Königin der Speisen, die Pastete Souzeraine (паштет Сюзерен)?"

Der Zwerg war sehr erschrocken; denn er hatte von dieser Pastetenkönigin nie gehört; doch faßte er sich und antwortete: "O Herr! Noch lange, hoffte ich, sollte dein Angesicht leuchten an diesem Hoflager (твоё лицо должно было бы освещать этот двор), darum wartete ich mit dieser Speise; denn womit sollte dich denn der Koch begrüßen am Tage des Scheidens als mit der Königin der Pasteten?"

"So?" entgegnete der Herzog lachend. "Und bei mir wolltest du wohl warten bis an meinen Tod, um mich dann noch zu begrüßen? Denn auch mir hast du die Pastete noch nie vorgesetzt. Doch denke auf einen anderen Scheidegruß (прощальное приветствие); denn morgen mußt du die Pastete auf die Tafel setzen."

"Es sei, wie du sagst, Herr!" antwortete der Zwerg und ging. Aber er ging nicht vergnügt; denn der Tag seiner Schande und seines Unglücks war gekommen. Er wußte nicht, wie er die Pastete machen sollte. Er ging daher in seine Kammer und weinte über sein Schicksal.