crazylink.ru - тренажер для запоминания слов

Карлик Нос. Часть11

"действительно" - "wahrhaft"
"разум" - "der Verstand"
"грабить" - "rauben"
"огорчать" - "bekümmern"
"благоразумный" - "vernünftig"
"бесстыдный" - "unverschämt"
"насмехаться" - "spotten"
"ругать" - "schimpfen"
"рыночная торговка" - "das Marktweib"
"угрожать" - "drohen"
"нападать" - "herfallen"
"происходить" - "vorgehen"
"слеза" - "die Träne"
"лавка" - "die Bude"
"латать" - "flicken"
"усердный" - "emsig"
"шило" - "der Pfriem"

Der Zwerg Nase. Wilhelm Hauff. Teil 11

"Wahrhaftig, Gott hat ihr das Licht des Verstandes geraubt (Бог лишил её рассудка)!" sprach der Kleine bekümmert zu sich. "Was fange ich nur an, um sie nach Haus zu bringen? Lieb Mütterchen, so sei doch nur vernünftig; sieh mich doch nur recht an; ich bin ja dein Sohn, dein Jakob."

"Nein, jetzt wird mir der Spaß zu unverschämt", rief Hanne ihrer Nachbarin zu, "seht nur den häßlichen Zwerg da; da steht er und vertreibt (разгоняет) mir gewiß alle Käufer, und mit meinem Unglück wagt er zu spotten. Spricht zu mir: Ich bin ja dein Sohn, dein Jakob! Der Unverschämte!"

Da erhoben sich (sich erheben = aufstehen) die Nachbarinnen und fingen an zu schimpfen, so arg (зло) sie konnten — und Marktweiber, wisset ihr wohl, verstehen es (умеют это) -, und schalten (schelten (schalt, gescholten) -бранить) ihn, daß er des Unglücks der armen Hanne spotte, der vor sieben Jahren ihr bildschöner Knabe gestohlen worden sei, und drohten, insgesamt über ihn herzufallen und ihn zu zerkratzen, wenn er nicht alsobald ginge (если он тотчас не уйдёт).

Der arme Jakob wußte nicht, was er von diesem allem denken sollte. War er doch, wie er glaubte, heute früh wie gewöhnlich mit der Mutter auf den Markt gegangen, hatte ihr die Früchte aufstellen helfen, war nachher (потом) mit dem alten Weib in ihr Haus gekommen, hatte ein Süppchen verzehrt (съел), ein kleines Schläfchen gemacht und war jetzt wieder da, und doch sprachen die Mutter und die Nachbarinnen von sieben Jahren! Und sie nannten ihn einen garstigen Zwerg! Was war denn nun mit ihm vorgegangen? — Als er sah, daß die Mutter gar nichts mehr von ihm hören wollte, traten ihm die Tränen in die Augen, und er ging trauernd die Straße hinab nach der Bude, wo sein Vater den Tag über Schuhe flickte.

“Ich will doch sehen“, dachte er bei sich, "ob er mich auch nicht kennen will, unter die Türe will ich mich stellen und mit ihm sprechen."

Als er an der Bude des Schusters angekommen war, stellte er sich unter die Türe und schaute hinein. Der Meister war so emsig mit seiner Arbeit beschäftigt, daß er ihn gar nicht sah; als er aber zufällig einen Blick nach der Türe warf, ließ er Schuhe, Draht (дратву) und Pfriem auf die Erde fallen und rief mit Entsetzen: "Um Gottes willen (боже мой!), was ist das, was ist das!"