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Карлик Нос. Часть 19

"в это время" - "in diesem Augenblick"
"докладывать" - "berichten"
"требовать" - "verlangen"
"доставлять" - "zuschicken"
"молитва" - "das Gebet"
"верующий" - "der Gläubige"
"посыльный" - "der Bote"
"довольный" - "vergnügt"
"израсходовать" - "aufzehren"
"изысканный" - "köstlich"
"объявлять" - "ansagen"
"наслаждаться" - "sich ergötzen"
"указывать" - "angeben"
"обед" - "das Mittagessen"
"на первое время" - "fürs erste"
"обеспечивать" - "versorgen"
"почет" - "die Ehre"
"должность" - "das Amt"
"подавать на стол" - "auftragen"
"в пылу гнева" - "im Zorn"

Der Zwerg Nase. Wilhelm Hauff. Teil 19

In diesem Augenblick kam der Kammerdiener des Herzogs in die Küche und berichtete, daß der Herr das Frühstück verlange. Die Speisen wurden nun auf silberne Platten gelegt und dem Herzog zugeschickt; der Oberküchenmeister aber nahm den Kleinen in sein Zimmer und unterhielt sich mit ihm. Kaum waren sie aber halb so lange da (но они были там едва ли половину времени), als man ein Paternoster ("Отче наш") spricht (es ist dies das Gebet der Franken (европейцев), o Herr, und dauert nicht halb so lange als das Gebet der Gläubigen), so kam schon ein Bote und rief den Oberküchenmeister zum Herrn. Er kleidete sich schnell in sein Festkleid und folgte dem Boten.

Der Herzog sah sehr vergnügt aus. Er hatte alles aufgezehrt, was auf den silbernen Platten gewesen war, und wischte sich eben den Bart ab, als der Oberküchenmeister zu ihm eintrat. »Höre, Küchenmeister«, sprach er, »ich bin mit deinen Köchen bisher immer sehr zufrieden gewesen; aber sage mir, wer hat heute mein Frühstück bereitet? So köstlich war es nie, seit ich auf dem Thron meiner Väter sitze; sage an, wie er heißt, der Koch, daß wir ihm einige Dukaten zum Geschenk schicken.«

»Herr, das ist eine wunderbare Geschichte«, antwortete der Oberküchenmeister und erzählte, wie man ihm heute früh einen Zwerg gebracht, der durchaus (во что бы то ни стало) Koch werden wollte und wie sich dies alles begeben (произошло). Der Herzog verwunderte sich höchlich, ließ den Zwerg vor sich rufen und fragte ihn aus, wer er sei und woher er komme. Da konnte nun der arme Jakob freilich (разумеется) nicht sagen, daß er verzaubert worden sei und früher als Eichhörnchen gedient habe; doch blieb er bei der Wahrheit, indem er erzählte, er sei jetzt ohne Vater und Mutter und habe bei einer alten Frau kochen gelernt. Der Herzog fragte nicht weiter, sondern ergötzte sich an der sonderbaren Gestalt seines neuen Kochs.

»Willst du bei mir bleiben«, sprach er, »so will ich dir jährlich fünfzig Dukaten, ein Festkleid und noch überdies zwei Paar Beinkleider (брюки) reichen lassen. Dafür mußt du aber täglich mein Frühstück selbst bereiten, mußt angeben, wie das Mittagessen gemacht werden soll, und Oberhaupt dich meiner Küche annehmen (взять на себя мою кухню). Da jeder in meinem Palast seinen eigenen Namen von mir empfängt, so sollst du Nase heißen und die Würde eines Unterküchenmeisters bekleiden.«

Der Zwerg Nase fiel nieder vor dem mächtigen Herzog in Frankenland, küßte ihm die Füße und versprach, ihm treu zu dienen.

So war nun der Kleine fürs erste versorgt, und er machte seinem Amt Ehre. Denn man kann sagen, daß der Herzog ein ganz anderer Mann war, während der Zwerg Nase sich in seinem Hause aufhielt. Sonst hatte es ihm oft beliebt, die Schüsseln oder Platten, die man ihm auftrug, den Köchen an den Kopf zu werfen; ja, dem Oberküchenmeister selbst warf er im Zorn einmal einen gebackenen Kalbsfuß (телячья нога), der nicht weich genug geworden war, so heftig an die Stirne, daß er umfiel und drei Tage zu Bett liegen mußte.