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Артур Шницлер. Убийца. Часть 2

"встречать" - "empfangen"
"постоянный" - "gleichbleibend"
"преданность" - "die Hingabe"
"скудный" - "spärlich"
"ничего не подозревающий" - "ahnungslos"
"отпускать" - "entlassen"
"напирать" - "drängen"
"расставание" - "der Abschied"
"решительный" - "entschlossen"
"постоянно" - "stets"
"мучительный" - "quälend"
"сострадание" - "das Mitleid"
"проявление" - "die Äußerung"
"симпатия" - "die Neigung"
"дело дошло до того" - "es kam dahin"
"трепетать от" - "durchbeben von"
"напоследок" - "zuletzt"
"опьянение" - "der Rausch"
"тайный" - "heimlich"
"обещать" - "verheißen"
"домашний очаг" - "das Heim"
"прощание" - "das Lebewohl"
"порог" - "die Schwelle"
"клятва" - "der Schwur"
"неизбежный" - "unvermeidlich"
"помолвка" - "die Verlobung"
"срок" - "die Frist"
"душевное состояние" - "die Seelenverfassung"
"бледный" - "blass"
"подниматься" - "sich erheben"
"натянутая улыбка" - "das gezwungene Lächeln"
"загадочный" - "rätselhaft"
"слух" - "das Gerücht"
"проникать" - "dringen"

Arthur Schnitzler. Der Mörder. Teil 2.

Doch die lächelnde Ruhe, mit der Elise ihn immer wieder empfing, ihre sich stets gleichbleibende Hingabe in den spärlicher werdenden Stunden des Zusammenseins, die ahnungslose Sicherheit, mit der sie ihn aus ihren Armen in eine ihr unbekannte Welt entließ, all dies drängte ihm nicht nur jedesmal das Abschiedswort von den Lippen, zu dem er sich vorher stets fest entschlossen glaubte, sondern erfüllte ihn mit einer Art von quälendem Mitleid, dessen kaum bewußte Äußerungen einer so herzlich vertrauenden Frau wie Elise nur als neue und innigere Zeichen seiner Neigung erscheinen mußten.

Und so kam es dahin, daß Elise sich niemals heißer von ihm angebetet glaubte, als wenn er von einer neuen Begegnung mit Adele, wenn er durchbebt von der Erinnerung süßfragender Blicke, verheißender Händedrücke und zuletzt im Rausch der ersten heimlichen Brautküsse in jenes stille, ihm allein und seiner treulosen Liebe geweihte Heim zurückgekehrt war; und statt mit dem Lebewohl, das er sich noch auf der Schwelle vorgenommen, verließ Alfred die Geliebte allmorgendlich mit erneuten Schwüren ewigen Angehörens.

So liefen die Tage durch beide Abenteuer hin; endlich blieb nur mehr zu entscheiden, welcher Abend für die unvermeidlich gewordene Aussprache mit Elisen besser gewählt wäre, der vor oder der nach der Verlobung mit Adelen; und an dem ersten dieser beiden Abende, da ja doch noch eine Frist vor ihm lag, erschien Alfred in einer durch die Gewohnheit seines Doppelspiels fast beruhigten Seelenverfassung bei der Geliebten.

Er fand sie blaß, wie er sie vorher niemals gesehen, in der Ecke des Diwans lehnen; auch erhob sie sich nicht wie sonst bei seinem Eintritt, um ihm Stirn und Mund zum Willkommskuß zu bieten, sondern zeigte ein müdes, etwas gezwungenes Lächeln, so daß zugleich mit einem Gefühl der Erleichterung die Vermutung in Alfred aufstieg, die Nachricht von seiner bevorstehenden Verlobung sei trotz aller Geheimhaltung nach der rätselhaften Art der Gerüchte doch schon bis zu ihr gedrungen.